Ganz gleich, ob Text-Feuerwerke, Grafiken mit Aha-Effekt oder Ideen zur Konstruktion gebraucht werden: Kreativität erfordert immer Muße und Ideenreichtum.
Beides lässt sich leider nie auf Knopfdruck zutage fördern – oder doch? Dass es gar nicht so leicht ist, immer auf Anhieb kreativ zu sein, hat inzwischen mehr als 200 Kreativitätstechniken hervorgerufen, geschaffen von Wissenschaftlern und Kreativen selbst. Grundsätzlich lassen sich dabei zwei Arten unterscheiden: intuitive Methoden und diskursive Methoden. Während die intuitiven Methoden auf die Aktivierung des unbewussten Wissens abzielen und schnell viele Einzelideen zutage fördern, werden bei den diskursiven Methoden logische und systematische Einzelideen erarbeitet.
Einige Kreativitätstechniken kann man sich durchaus auch als Konstrukteur zunutze machen. Denn der globale Wettbewerb erfreut sich längst nicht mehr nur an einer innovativen Technologie – er erwartet sie! Wer öfter technische Ideen kreieren muss, braucht neue schöpferische Ansätze. Doch nicht jede Methode eignet sich für jede Branche. So wird ein beispielsweise ein neuer Greifer wohl kaum das Ergebnis von kreativem Schreiben oder einer Mindmap-Runde sein. Vielmehr müssen sich Konstrukteure auf die Spuren der Greifertechnik von morgen begeben und Ideen sammeln.
Wissenschaftliche Studien bestätigen: Kreativ kann nur sein, wer motiviert (und ambitioniert) an eine Aufgabe herangeht und so beispielsweise nicht nur „(irgend)einen neuen Greifer“, sondern die „beste Greifertechnik des Jahrzehntes“ erschaffen zu wollen. In der Realität scheitern diese Ambitionen aber häufig am Büroalltag. Permanenter Termindruck und starre Strukturen sind der Kreativität nicht zuträglich. Ziel muss es also sein, auch die Vorgesetzten auf ihre Seite zu ziehen. Auch fachliche Weiterbildungen und der Blick über den Tellerrand sind wichtig, denn wer kreativ sein will, muss nicht nur seine „Spielwiese“ haben, sondern auch die Branche bestens kennen. Und vor allem: Arbeit darf Spaß machen – ein gutes Arbeitsklima ist für kreative Ergebnisse das A und O.
Jeder Mensch ist anders und für einige Firmenchefs gilt es, zukünftig umzudenken, wenn sie Kreativität im Team fördern wollen. Konzerne wie Google machen es vor: Wer Freiräume bekommt, ist deutlich kreativer. Wer seit Wochen ergebnislos z.B. um das Problem fehlerhafter Greifertechnik herumschleicht, könnte Folgendes versuchen:
Mancher braucht ein menschenleeres Umfeld, wieder andere laufen erst in einem lauten Flughafenterminal oder in der Bahn zur Hochform auf. Erlaubt sollte deshalb sein, was zum Ziel führt: Die denkbar beste Greifertechnik.
Wenn Sie „nur“ vor dem Problem stehen, Ihre Greifertechnik zu modifizieren, könnten die Osborn- oder SCAMPER-Checkliste eine passende Methode für Sie sein. Haben Sie den Anspruch, einen nie da gewesenen Greifmechanismus zu entwickeln, lohnt der Blick auf die Synektik oder das Edison Prinzip. Auch Herrn Edison fielen die Ideen übrigens nicht in den Schoß: Er ging systematisch auf die Suche nach Problemen, die er lösen konnte. Machen auch Sie sich bewusst auf die Suche nach anderen technischen Problemen, die eine Lösung benötigen. Mit viel Glück finden Sie fernab Ihres eigentlichen Themas die zündende Idee! Ebenfalls lohnenswert ist Edisons Ansatz, sich die gleiche Frage auf hundert verschiedene Arten zu stellen.
Verlassen Sie Ihre gewohnten Denkmuster und nehmen Sie bewusst einen Umweg. Was gerade bei Termindruck wenig sinnvoll erscheint, war Edisons Variante, viele Projekte gleichzeitig zu bearbeiten. Er selbst sagte, dass sich (ineffiziente) Lösungen aus einem Projekt oft als wahrer Segen für ein anderes entpuppten. Dabei bediente er sich der Formel Ausgangsfragen plus Inspirationen = Ideen. Wer sich entschieden hat, es Edison gleich zu tun, hat spätestens jetzt die eine oder andere Idee, die mittels Konzeptkreativität umgesetzt werden muss; auch um potenziellen Kritikern den Wind aus den Segeln zu nehmen. Wenn Sie Ihre Idee einer innovativen Greifertechnik nicht mehr permanent nach außen verteidigen müssen, lässt sie sich mit hoher Wahrscheinlichkeit so oder modifiziert realisieren.
Wie Edison befassten sich auch die Erfinder und Wissenschaftler Altschuller und Shapiro mit dem kreativen Problemlösen. Ihr als TRIZ bekanntes Verfahren entstand unter einer gewagten Annahme: Die Sichtung unzähliger Patentschriften und die anschließende Auswahl und Wertung derjenigen, die technische Durchbrüche beschreiben. Denn die Wissenschaftler gingen davon aus, dass sich hinter Patenten eine Regel, ein Prinzip erkennen ließe. Das formulierten sie wie folgt:
Die TRIZ besteht aus methodischen Werkzeugen, die es erleichtern, von einer Zielbeschreibung aus ein spezifisches technisches Problem zu definieren und zu analysieren. Danach bricht man es auf seine abstrakten Bestandteile herunter und sucht im abstrakten Raum nach einer Lösung. Dann wird die abstrakte Lösung kreativ in mögliche spezifische Lösungen übersetzt, danach eine Lösung gewählt. Als Konstrukteur auf der Suche nach einer modernen Greifertechnik vermeiden Sie mit TRIZ, dass vorschnell von einem Problem auf eine Lösung geschlossen wird. Stattdessen gestattet Ihnen TRIZ die Wahl aus einem Fundus bereits existierender Lösungsverfahren.
Es gibt so viele kreative Köpfe, wie es Menschen gibt. Wer heute die besten und effizientesten Kundenlösungen für Greifertechnik bereitstellen will, kann das am besten mit glücklichen, motivierten Mitarbeitern. So müssen Sie auch als Vorgesetzten akzeptieren, dass nicht jeder gleich „tickt“. Während der „Early Bird“ um halb 8 bereits sein zweites Frühstück einnimmt, ist für den Nachtmensch zu dieser Zeit an Arbeit noch nicht zu denken. Geben Sie beiden Raum und Zeit für ein kreatives Miteinander. Wer diesen Raum bekommt, hat die höchste Motivation und ist damit der innovativen Greifertechnik einen entscheidenden Schritt näher.
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